Des Menschen bester Freund
Der beste Freund des Menschen: Mehr als nur ein Hundeblick - Menschen und Hunde verstehen einander emotional.
Ungarische Forscher der Eötvös- Loránd-Universität in Budapest konnten erstmals Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Hund in der Verarbeitung von sozialen Informationen wissenschaftlich nachweisen. Sowohl Hunde als auch Menschen können demnach Emotionen der jeweils anderen Spezies in einem eigenen Bereich der Großhirnrinde verarbeiten und entsprechend einordnen.
Gemütsverfassungen, die durch menschliche Laute geäußert werden, werden von Hunden dabei nicht nur erkannt sondern auch in positive oder negative Gefühlsäußerungen unterschieden. Der Austausch von emotionalen Informationen zwischen beiden Spezies und deren Verarbeitung in ähnlichen Hirnarealen könnte entscheidend zur erfolgreichen Domestikation des Hundes beigetragen haben.
Die neu gewonnenen Forschungsdaten weisen außerdem darauf hin, dass sich die entsprechenden Hirnstrukturen beim Hund schon viel früher als bislang angenommen – nämlich bereits vor ca. 90 Millionen Jahren – entwickelt haben könnten.
Weiterhin konnten Verhaltensbiologen der Universität Portsmouth in Großbritannien in ihrer Forschung beweisen, dass Hunde mit kindlichen Gesichtsformen und Hunde, in deren Mimik der Mensch einen vermeintlich „treuen Hundeblick“ zu erkennen glaubt einen entscheidenden Vorteil in der Tiervermittlung erlangen. In wie weit Hunde diesen - durch Muskelkontraktion der Augenbraue ausgelösten - „Hundeblick“ gezielt einsetzen können und welche Rolle dieser schon in der Domestikation der Tiere spielte wird nun weiter erforscht.
Fazit: Hunde und Menschen verstehen einander emotional. Jeder Hund ist in der Lage, die Emotionen seines Halters zu erkennen. Das Aussehen eines Hundes sagt jedoch nichts über dessen Anpassungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen aus. Die Forschungen konnten jedenfalls nicht belegen, dass Hunde, die der Mensch als „niedlich“ und „treu blickend“ interpretiert auch die besseren Familienhunde sind.
Quellen: Natur und Wissenschaft Warum der Hund uns so gut versteht (Wolfgang Däuble). Der treue Blick beeinflusst den Menschen subtil (Christina Hucklenbroich)